Erweiterte (Abfall-) Herstellerverantwortung in der Textilindustrie

Slowakei
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Das System der erweiterten Herstellerverantwortung wird sich wahrscheinlich auch auf die Textilindustrie in der Slowakei auswirken.

Auch die Herstellung, der Vertrieb und die Verwendung von Textilien hinterlassen einen ökologischen Fußabdruck. In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich die Initiative der Europäischen Union auf die Textilindustrie auswirken wird und worauf sich Unternehmen in Zukunft einstellen werden müssen.

Der Europäischer Grüner Deal[1], Aktionsplan der EU für die Kreislaufwirtschaft [2], als auch die neue Europäische Industriestrategie[3], bezeichnen die Textilindustrie als einen maßgeblichen Sektor für eine kohlenstoffneutrale Kreislaufwirtschaft. Die Bemühungen zur Förderung nachhaltigerer Textilien gehen auch aus dem Dokument der Europäischen Kommission hervor, der EU-Strategie für nachhaltige Textilien[4]. Darüber hinaus befasst sich auch die Europäische Umweltagentur sehr intensiv mit der Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie[5].

Quelle: Europäische Umweltagentur / Eionet 2019 – Die Rolle von Bildung, Politik, Geschäftsmodellen und Verhaltensänderungen in zirkulären Textilsystemen.

Dieser Sektor steht im Rampenlicht, weil er aufgrund der hohen CO2-Emissionen, des hohen Wasser-, Energie- und Flächenverbrauchs und nicht zuletzt der chemischen Verschmutzung erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt hat.

Alles deutet darauf hin, dass die Kreislaufwirtschaft auch in der Textilindustrie einen festen Platz einnehmen wird. Das bedeutet, dass langlebige Produkte, die wiederverwendet, repariert und recycelt werden können, entworfen und hergestellt werden sollten.

Es ist zu erwarten, dass der Druck auf die Unternehmen der Textilindustrie steigen wird. Ziel ist es, den Wasserverbrauch, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen zu senken und Umweltverschmutzung zu beseitigen. Diese Entwicklung wird unter anderem technische und kommerzielle Innovationen erfordern, auf die man sich rechtzeitig vorbereiten muss.

Gemäß der EU-Abfallrichtlinie[6] sind EU-Länder verpflichtet, bis 2025 eine getrennte Sammlung von Textilabfällen einzuführen. In diesem Zusammenhang erwägt das slowakische Umweltministerium die Einbeziehung der Textilindustrie in das System der erweiterten Herstellerverantwortung. Dies würde eine Reihe neuer, nicht nur verwaltungstechnischer Verpflichtungen für die Textilhersteller mit sich bringen, wobei zu erwarten ist, dass nicht nur die eigentlichen Textilhersteller, sondern beispielsweise auch die Importeure und Händler von Textilien als Textilhersteller angesehen werden. Neben dem neuen Verwaltungsaufwand kämen auf die Unternehmer auch neue Kosten für die künftige Sammlung, Behandlung und Verwertung von Textilabfällen zu.

In Anbetracht der von der Europäischen Union gesetzten Ziele für die Abfallbewirtschaftung müssen die Unternehmen damit rechnen, dass die Vorschriften für Textilabfälle verschärft werden und dass bald neue Verpflichtungen und Kosten auf sie zukommen.

Wir werden die Entwicklungen in der Gesetzgebung kontinuierlich verfolgen und zu gegebener Zeit darüber berichten.


[1] EUR-Lex - 52019DC0640 - EN - EUR-Lex (europa.eu)

[2] https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/HTML/?uri=CELEX:52020DC0098&from=SK

[3] IMMC.COM%282020%29102%20final.ENG.xhtml.3_EN_ACT_part1_v7.docx (europa.eu)

[4] EU strategy for sustainable textiles (europa.eu)

[5] Textiles in Europe‘s circular economy — European Environment Agency (europa.eu), ETC/WMGE Report 6/2019: Textiles and the environment in a circular economy — Eionet Portal (europa.eu)

[6] Directive (EU) 2018/ of the European Parliament and of the Council of 30 May 2018 amending Directive 2008/98/EC on waste (europa.eu)